Sonntag, 3. Juli 2016

Calluna vulgaris



Die unzähligen Zuchtsorten des Heidekrauts interessieren mich alle nicht, ich mag am liebsten die ganz "gewöhnliche" Besenheide. Doch wie vermehrt man sie über Samen? Ende Dezember 2015 streifte ich etliche Blüten ab und schüttelte die fast schon mikroskopisch kleinen Samen aus. Zum Thema Substrat hatte ich gelesen, daß Calluna vulgaris nur auf Torf keimen würde (Quelle). Doch wie kann das sein? Viele bekannte Heideflächen befinden sich doch auf sandigen Böden, Torf sucht man dort vergeblich. Um der Frage nach einem geeigneten Anzuchtsubstrat nachzugehen, verwendete ich sowohl Torf als auch reinen Sand. Da es sich um einen Lichtkeimer handelt, wurden die Samen nur aufgestreut. Bewässert habe ich im Anstauverfahren, und zwar ausschließlich mit Regenwasser, da Heide kalkmeidend ist.

Anfang April 2016 war es endlich soweit, ein grünlicher Schimmer wurde in den Anzuchtschalen sichtbar - und zwar zuerst in denen mit Sand! Damit wäre also die Behauptung widerlegt, daß Calluna nur auf Torf keimt, sie keimt auf Sand ebenso gut, sonst hätte sie z. B. in der Lüneburger Heide wohl auch ganz schlechte Karten. Allerdings bietet die Aussaat auf Torf dennoch einen entscheidenden Vorteil, denn wie ich mittlerweile feststellen konnte, begünstigt Torf das Wachstum eindeutig. Die Kombination aus Sand als Substat und vollsonnigem Standort ist dagegen ungünstig, wie man auf dieser Aufnahme vom 30.6.16 sehen kann. In den beiden linken Schalen wächst die Heide auf Torf, in der dritten Schale auf Sand, und diese Schale stand genau wie die beiden mit Torf in praller Sonne. Die Schale ganz rechts enthält ebenfalls Sand, war aber schattiger aufgestellt. Trotzdem wächst die Heide auch hier schlechter als auf Torf.






Koelreuteria paniculata - Update

Am 23.12.14 hatte ich zuletzt über Koelreuteria paniculata berichtet, wobei die Frage offen war, ob skarifizierte Samen eine höhere Keimrate aufweisen als nicht skarifizierte. Dies kann ich ganz klar verneinen. Von sechs skarifizierten Samen keimte kein einziger, von den unverletzten Samen keimten bis zum Mai 2015 dagegen fünf von sechs (83 %). Zwei Pflanzen stehen im Garten und haben auch den Winter überstanden. Sie wuchern zwar nicht gerade, aber immerhin, sie leben.